Safety First - Sicherheit beim Modellflug
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Werte Klubkameraden
Sicherheit ist ein Thema, welches uns alle durch den ganz normalen Alltag begleitet. Eins vorweg, dieser Bericht ist keineswegs ein abschliessender Leitfaden zum Thema Sicherheit rund um den Modellflug. Nein, vielmehr soll dieser Bericht einen Teil der vielen Facetten dieses wichtigen Themas aufzeigen, er soll uns auch wieder vermehrt sensibilisieren und auch die einte oder andere Anregung mit auf den Weg geben.
Nun, teilweise beschäftigt uns die Sicherheit ja ganz bewusst, oftmals aber ganz automatisch im Unterbewusstsein. So prüft wohl fast jeder automatisch beim überqueren der Strasse, ob die Bahn frei ist und das Vorhaben „Strassenüberquerung“ gefahrlos bewältigt werden kann. Auch gurten wir uns im Auto automatisch an, wir tragen beim Motorradfahren einen Helm, wir tragen beim Sport entspr. „Protektoren“ und und… das alles ohne jedesmal darüber aktiv nachzudenken, sondern diese präventiven Sicherheitsmassnahmen sind bei uns tief im Unterbewusstsein verankert.
Aber lange nicht bei allen Tätigkeiten können wir uns auf ein automatisch eingespieltes Sicherheitsbewusstsein verlassen. Hier müssen wir stets aktiv dran arbeiten. Auch kann die Routine eine der grössten Gefahrenpotentiale sein!
Weshalb prüft ein Linien- od. Militärpilot vor jedem Start mit einer umfangreichen Checkliste sein Flugzeug? Weshalb bereitet sich die manntragende Fliegerzunft vor jedem Flug mit einem Briefing vor und führt auch nach jedem Flug ein Debriefing durch? Weshalb werden manntragende Flugzeuge nach strengen Auflagen in vorgegebenen Wartungsintervallen gewartet? Warum geben wir unser Auto in den Service? Warum, warum…..?
-> Ganz einfach wird hier wohl jeder sagen, all diese Massnahmen dienen der Sicherheit. Wir fahren ja auch nicht mit abgefahrenen Bremsbelägen durch die Gegend! Oder etwa doch? Genau dieses Sicherheitsbewusstsein darf schlussendlich auch beim Modellfliegen nicht anders sein!
Kommt es dennoch mal zu einer unglücklichen Erdung eines Modells – ohne unser Zutun (hier gehen wir zumindest mal in erster Linie davon aus :-) – so vermuten wir hier zu allererst einen technischen Defekt. Vielfach kann das sicher auch so sein, aber auch ein Fehler zwischen den Ohren des Piloten kann durchaus denkbar sein. Kann letzteres ausgeschlossen werden, so suchen wir Wege um technische Ausfälle in den Griff zu bekommen.
Sicherheit beginnt schon beim planen und bauen eines Modells. Was nützen uns all die guten neuen technischen Errungenschaften wie z.B. redundante Stromversorgungen, Diversity Technologie, 2.4GHz Technik zur Minimierung von Frequenzstörungen od. Kanal Doppelbelegungen und und… wenn wir auf der anderen Seite ev. bei mechanischen Anlenkungen, bei Kabel / Steckverbindungen, Servos od. dergleichen sparen. Oder wir unsere Modelle / Systeme keinen Wartungsintervallen unterziehen. Hier spart man schlussendlich an der falschen Stelle und auf die Dauer wird uns die Investition in „billige“ Komponenten sicher nicht günstiger kommen.
Sicher können wir nicht alle Komponenten in unseren Modellen redundant aufbauen. Auch können wir in unseren Modellen teilw. gar keine redundante Systeme einbauen. Viel wichtiger ist es, dass wir einerseits auf qualitativ gute Komponenten setzen, unsere Modelle und deren Baugruppen sorgsam pflegen -> Wartungsintervalle, so können wir auch bei nicht redundant ausgelegten Modellen lange Freude daran haben, ohne eine unglückliche Erdung aufgrund eines technisch vermeidbaren Defekts in Kauf nehmen zu müssen.
Auch ausserhalb der technischen Seite, sprich im Umfeld wo wir unser Hobby aktiv betreiben geht die Sicherheit natürlich weiter! So müssen wir uns auf dem Flugplatz an entsprechende Sicherheitsregeln halten. Wir stellen Warndreiecke auf. Wir sprechen uns untereinander ab. Wir wenden die „Code of good practice” des SMV an. Wir geben unter Kollegen Hinweise / Tips auf sicherheitsrelevante Punkte. Wir starten nicht direkt aus dem Modellflugpark heraus. Piloten stehen in Kommunikationsreichweite zusammen. Wir halten uns an den zugewiesenen Luftraum. Wir sind auf Notfälle vorbereitet (Motorausfall, Notlanderaum…). Wir machen Zuschauer kompetent und freundlich, aber bestimmt auf Gefahren und notwendige Verhaltensweisen aufmerksam. Wo technisch möglich, programmieren wir an unseren Steuerungen einen „Gasknüppel Lock“, um ungewolltes Gas geben beim Hantieren mit dem Modell am Boden zu verhindern. Und und…
Grundsätzlich geht von der Modellfliegerei bei verantwortungsvollem Umgang mit dem Fluggerät und bei richtiger Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und der Restrisiken keine besondere Gefahr aus.
Trotzdem gilt ganz allgemein und auch im Interesse der Modellfliegerei:
- Jeder Unfall ist einer zu viel!
- Sicherheit ist kein Produkt, sondern ein Prozess!
Euer Präsident (2008-2013)
René Walther
Cartoon Bilderquelle: jamesreese.org/hangarflying/